Katalog der modernen Flussgoldmedaillen

Die Schönheit und Faszination des Kleinen: vom natürlichen Flussgold zur numismatischen Kleinkunst. Das geplante Buchprojekt befasst sich mit den modernen Medaillen aus den Flussablagerungen Deutschlands mit den grenznahen Gebieten von Österreich (Salzach, Inn), der Schweiz (Rhein) und Frankreich (Rhein).


Rheingold-Gewinnung: Konzentrat von dunklen Schwermineralien mit rötlichem Granat und Goldflittern. Die Detailansicht des authentischen Flussgold-Mineralkonzentrates stammt von dem 2015 geprägten Medaillen-Motiv "Worms", bei dem dieses Konzentrat mit enthalten war und von der Deutschen Rohstoff AG in einer beschrifteten Holzschatulle ausgeliefert wurde. Goldwäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden), Maßstab: links 5 mm Bildbreite, rechts 2 mm Bildbreite


Rheingold-Gewinnung: Das abgebildete Gold dient in dieser Reinheit bereits zur Herstellung der Ronden für die modernen Flussgoldmedaillen aus Rheingold. Goldwäscher: Manfred Common (Karlsruhe), Maßstab: links 5 mm Bildbreite, rechts 2 mm Bildbreite

Ausbeutemünzen und -medaillen verdanken ihren Namen dem vermünzten "Ertrag" eines Bergwerkes bzw. einer Zeche, sie stellen damit eine besondere Form der "Bergwerksprägungen" dar. Dieser numismatische Begriff wird für das bundesdeutsche Gebiet weiter gefasst: Hier entstand das einzigartige und höchst spannende Feld der Prägungen aus natürlichem Flussgold (siehe oben) und die ebenfalls zu den Bergwerks- bzw. Ausbeuteprägungen gezählt werden .

Ohne die Hilfe einiger sehr netter Menschen wäre das Projekt "Moderne Flussgoldmedaillen" niemals realisierbar geworden. Darum sei an dieser Stelle den verschiedenen Herstellern und Sammlern für das zur Verfügungstellen einzelner Objekte und ganz besonders Herrn Hannes Osterhammer (Münchener Micromounter) für die notwendigen mikroskopischen Schichtaufnahmen der Vorder- und Rückseite sowie des Randes der stark glänzenden und reflektierenden numismatischen Gepräge gedankt. Den folgenden Kooperationspartern möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen und auf deren Internetauftritt hinweisen:

Medaillen-Cabinet und Prägeanstalt Victor Huster

Kai und Oliver Lösel

Rheingold-Profi Manfred Common

Freiberger Münzfreunde e.V.

Badische Gesellschaft für Münzkunde Karlsruhe e.V.

Numismatische Gesellschaft Speyer e.V.

Haben Sie evtl. eine noch nicht vorgestellte oder mir noch unbekannte Medaille aus oder mit Flussgold? Gerne können Sie mir in diesem Falle ein Mail schreiben und Ihre Medaille vorstellen. Bei Eignung werde ich diese dann gerne fotografieren und in dem Buchprojekt aufnehmen.

Das geplante Buch wird, wie weiter unten im Detail erläutert, seinen Schwerpunt auf dem Feld der geologischen Entstehung von Seifenlagerstätten, der historischen und modernen Gewinnung von Flussgold in Deutschland sowie den modernen Geprägen aus Flussgold (Geschichte, Motiv, Kennwerte) haben. In diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle auf den neuen, 2022 erschienenen Katalog von Lothar Schumacher "Flussgold- und goldene Bergbaugepräge" hingewiesen. Sofern eine Fotodokumentation einzelner moderner Flussgoldmedaillen bereits vorlag wurden einzelne Fotos dem wunderschönen Katalogprojekt zur Verfügung gestellt. Im geplanten, auf dieser Webseite vorgestellten Buchprojekt, wird allerdings deutlich ausführlicher auf die Entstehungsgeschichte der einzelnen Gepräge eingegangen. So wurde zu den meisten Ideengebern und Goldwäschern ein persönlicher Kontakt aufgebaut und deren Ideen und Gedanken zur jeweiligen Edition festgehalten und dokumentiert. Zu dem sehr empfehlenswerten Katalog von Lothar Schumacher gibt es im Web bereits eine aussagekräftige Rezession (Link).

Im Folgenden wird eine bisher unvollständige Auswahl der bisher dokumentierten modernen Flussgoldmedaillen vorgestellt:

Flussgoldgewinnung in historischer Zeit

Die Quellen für das Gold Mitteleuropas waren seit jeher Handel und Bergbau, aber auch seine Flüsse. Die Goldwäscherei war an Rhein, Donau, Elbe und anderen Flüssen über Jahrhunderte Broterwerb oder Zuverdienst. Von dieser historischen Zeit künden die seltenen Dukaten und Medaillen aus Flussgold. Der altkolorierte Holzschnitt stammt aus der "De re metallica libri XII" (Georgius Agricola, 1556).

Rheingold-Dukat, Kurpfalz (1763)

VS: Büste des Kurfürsten Karl Theodor (1724-1799); RS: Strahlende Sonne über Mannheim vom Rhein her; Oben: Henkelspur. Der Dukat hat aufgrund der starken Abnutzung ein Gewicht von 3.17 Gramm. Die Münze aus historisch gewonnenem Rheingold wurde für metallurgische Vergleichsstudien herangezogen.

Rheingold-Dukat, Rheinpfalz (1846)

VS: Büste des Königs Ludwig I (1786-1868); RS: Dom von Speyer mit Rhein. Der Dukat hat aufgrund der starken Abnutzung ein Gewicht von 3.45 Gramm und liegt damit gerade noch im Toleranzbereich. Die Münze aus historisch gewonnenem Rheingold wurde für metallurgische Vergleichsstudien herangezogen.

Goldwäsche bei Karlsruhe (um 1850)

Die Vorlage für dieses bis in die heutige Zeit häufig verwendete Motiv wurde bereits um 1820 als Aquarell "Das Goldwaschen bei Carlsruhe" von Johann Michael Voltz (1784-1858) angefertigt. Der hier abgebildete frühe Holzstich entstand etwa um 1850 durch "A. Jarosch". Wenige Jahre später wurden im Jahre 1863 durch König Maximilian II. von Bayern die letzten Rheingold-Dukaten in Auftrag gegeben. So weit zum historisch gewonnenen Flussgold.

Doppeldukat aus Salzachgold (1989)

Erste moderne Flussgoldprägung als deutsch-österreichisches Projekt! Nach 126 Jahren entstand in Deutschland wieder ein Gepräge aus Flussgold. Das Gold stammt aus der „Pongauer Anreicherungsstrecke“ (AT), die Idee von D. Widhalm (D) und der Stempel von W. Bader (D). Form: Doppeldukat als Klippe. Metall: Salzachgold; Auflage: ca. 30, u.U. deutlich weniger (Zeitzeugen berichten von max. 10 erhaltenen Exemplaren); Wäscher: S. & F. Mühlberger (AT); Gewicht: ca. 7.6 Gramm.

Dukat aus Salzachgold (1989)

Der Einfachdukat wurde von Hand aus der Dukatenklippe herausgeschnitten, wodurch die Medaille erheblich billiger verkauft werden konnte. Idee stammt von D. Widhalm (D) und der Stempel von W. Bader (D). Grundform: runder Einfachdukat (im Perlkreis sind Druckspuren vom Ausschneiden erkennbar). Metall: Salzachgold; Auflage: ca. 60 (Wurde nie erreicht, möglicherweise deutlich niedriger!); Wäscher: S. & F. Mühlberger (AT); Gewicht: ca. 4.5 Gramm.

Eder Waschgold-Dukat (1991)

Zweites Motiv der modernen Flussgoldmedaillen! Und gleich hier entstand eine Fehlprägung, die nie in den Handel kam: am Rand der 2. Prägeserie wurde fälschlicherweise ein Feingehalt von "999" punziert. Das RV-Motiv stammt aus der "De re metallica libri XII" (Georgius Agricola, 1556) - Siehe oben! Metall: Edergold; Auflage: 106 (1991) und 36 (1994 nachgeprägt, mit "999" punziert); Wäscher: Dr. W. Homann; Gewicht: 3.4 Gramm.

Rheingoldausbeutedukat Karlsruhe (1993)

Initiiert von dem Goldwäscher Horst Meder. Die 5 schwereren Exemplare stammen von Manfred Common. Metall: Rheingold; Auflage: 58 (53, Feingehalt 936 und 5, Feingehalt 928 punziert); Wäscher: 7 verschiedene; Gewicht: 3.7 Gramm bzw. 4.1 Gramm.

Milleniumdukat Karlsruhe (2000)

Die beiden Karlsruher Goldwäscher Manfred Common und Horst Meder hatten die Idee zu dieser Medaille. Das Gold wurde über einen längeren Zeitraum zwischen Straßburg und Speyer gewaschen. Metall: Rheingold; Auflage: 88 (38 schwere + 50 leichte); Wäscher: M. Common & H. Meder; Gewicht: 7.2 bzw. 3.6 Gramm.

2 Euro Gold Dukaten (2002)

Der Goldwäscher J. Billard (Hunigue, Frankreich) initiierte diese Medaille. Es handelt sich um Flussgold aus dem Rhein (Hoch- und Oberrhein) sowie dem Gardon d'Alés (Cevennes Gebirge, Frankreich). Metall: Rheingold (ca. 81%), Gardon d'Alés-Gold (ca. 19%); Auflage: 52; Wäscher: 18 verschiedene; Gewicht: 8.1 Gramm.

Goldwaschen im Bayerischen Wald
(ohne Jahr, 2003)

Der Goldwäscher Gustl Steyer stellte diese äußerst seltene Medaille von Hand her. Sie besteht zu 1/3 aus Gold des Großen Regen bei Zwiesel und zu 2/3 aus Waschgold eines ehem. Kieswerks bei Tittling. Metall: Bayerwaldgold; Auflage: 4; Wäscher: G. Steyer; Gewicht: 5.1 Gramm.

200 Jahre Baden (2006)

Das Flussgold wurde im Rheintal zwischen Kehl und Bruchsal durch den Goldwäscher Manfred Common gewonnen. Wie bei allen seinen Medaillen erfolgte auch die Einschmelzung und Rondenherstellung durch den badischen Hobbygoldner. Metall: Rheingold; Auflage: 99; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 4.1 Gramm.

Schwarza Seifergabelmedaille
(ohne Jahr, 2006)

Gegossene Silbermedaille und aufgeklebtem, körnigen Waschgold aus der Schwarza. Metall: Silber / Schwarzagold; Auflage: 50; Wäscher: unterschiedlich (hier: H. Meder); Gewicht: ca. 13 Gramm.

750 J. Stadtrechte Steinbach (2008)

Die Medaille entstand auf Initiative von Victor Huster. Das Gold wurde im Bereich zwischen Straßburg und Speyer gewaschen. Die Prägung befindet sich heute u. a. im Landesmuseum Württemberg. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 42; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 4.1 Gramm.

90 J. Bad. Ges. für Münzkunde (2009)

90 Jahre „Badische Gesellschaft für Münzkunde Karlsruhe, 1919 (MCMXIX) – 2009 (MMIX)“. Linsenförmige Prägung in Hochrelief mit etwas dezentrischer Randpartie. Die ersten 5 als Kehrprägung, die No. 1v2 bzw. 2v2 als Wendeprägung. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 7 (5+2); Wäscher: Manfred Common; Gewicht: ca. 14 Gramm.

Naturgold aus dem Rhein (2010)

Diese Medaille wurde als erste Ausbeuteprägung von der Firma Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden) hergestellt. Metall: Rheingold; Auflage: Bedarfsprägung; Wäscher: Kai & Oliver Lösel; Gewicht: ca. 16.0 Gramm.

Naturgold aus dem Rhein (2011)

Hier handelt es sich um die angepasste, bis 2018 als normale Ringprägung produzierte und etwas kleinere Ausbeutemedaille der Firma Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden). Metall: Rheingold; Auflage: Bedarfsprägung; Wäscher: Kai & Oliver Lösel; Gewicht: 8.0 Gramm.

Markgraf Karl-Wilhelm mit Goldwäschermotiv (2011)

Manfred Common initiierte diese Medaille anlässlich des 300-jährigen Stadtgründungsjubiläums von Karlsruhe. Sie befindet sich heute u. a. im Landesmuseum Württemberg (Münzkabinett). Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 50; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 3.4 bis 4.1 Gramm.

Markgraf Karl-Wilhelm mit Stadtgründungsmotiv (2012)

Aufgrund des kommenden 300-jährigen Stadtgründungsjubiläums von Karlsruhe wurde auch 2012 von Manfred Common eine Medaille in Auftrag gegeben. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 60 (5 x Doppeldukat, 55 x Dukat); Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 7 bzw. 3.6 Gramm.

300 Jahre Karlsruhe - Doppeldukat (2015)

Der Doppeldukat ist dicker und damit schwerer. Von den ehemals 50 geplanten wurden nur 30 geprägt (freundl. Mitteilung M. Common, 23.02.2018), Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 30 (nicht wie aufgeprägt "50"); Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 7.2 Gramm.

300 Jahre Karlsruhe - Einfachdukat (2015)

Von den ehemals 300 geplanten wurden nur 50 geprägt (freundl. Mitteilung M. Common, 23.02.2018) und ist u. a. im Landesmuseum Württemberg vertreten. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 50 (nicht wie aufgeprägt "300"); Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 3.6 Gramm.

1/4 Unze Wormser Dom - Siegfried Sage (2015)

Die Medaille wurde von der Deutschen Rohstoff AG in einer Holzschatulle mit goldhaltigem Schwermineralkonzentrat herausgegeben und befindet sich u. a. im Landesmuseum Württemberg. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 400 (200 mit Schwermineralkonzentrat und 200 als Nachprägung von 2021); Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 7.8 Gramm.

Naturgold aus der Elbe (2016)

Erste Medaille aus den Kies- und Sandablagerungen der Elbe nahe Dresden (Sachsen). Metall: Elbegold; Auflage: unbekannt, Bedarfsprägung; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1/4 Unze Dresden und Augustusbrücke (2017)

Diese Medaille wurde von der Deutschen Rohstoff AG in einer Holzschatulle herausgegeben und ist u. a. im Landesmuseum Württemberg (Münzkabinett) vertreten. Entwurf: V. Huster; Metall: Elbegold; Auflage: 217 (Stand: März 2018); Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 7.8 Gramm.

Naturgold aus dem Rhein (o. J., 2018)

Die ab 2018 ohne Jahreszahl geprägte Medaille wurde anfangs ohne den Prägering hergestellt. Dadurch erscheint der Rand wulstig und die Ronden sind randlich deformiert. Spätere Medaillen sind wieder als "normale" Ringprägung hergestellt worden. Metall: Rheingold; Auflage: Bedarfsprägung; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

100. Geburtstag Helmut Schmidt, Künstlerprobe (2018)

Die einzigartige 20-Euro-Künstlerprobe entstand im Rahmen der langjährigen Serie des Münzmotivprogramms für Kursmünzen des Medailleurs und Münzgestalters Victor Huster aus Baden-Baden. Heute befindet sich ein Exemplar im Landesmuseum von Württemberg. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 80; Wäscher: Manfred Common (Charge bis 2017); Gewicht: 3.2 Gramm.

1200 Jahre Berg / Pfalz (2019)

Initiiert von Manfred Common. Das Waschgold stammt sortenrein aus zwei Kieswerken (No. 01-23 und No. 24-30) der Verbandsgemeinde Hagenbach-Berg. Jede Flussgoldmedaille wurde aus dem gewaschenen Gold eines einzelnen Kieswerks gewonnen. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 30; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 3.6 Gramm.

1250 Jahre Überlingen (2020)

Brakteaten entstanden im Mittelalter als einseitige Hohlpfennige aus dünnem Silberblech. Nur äußerst selten wurden auch Goldabschläge von Brakteaten hergestellt. Für die moderne Rheingoldmedaille dienten die silbernen "Konstanzer Pfennige" aus dem 13. Jahrhundert als Vorlage. Metall: Rheingold; Auflage: 125; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 1.4 Gramm.

modernes Regenbogenschüsselchen (2021)

Erster Versuch, die Machart keltischer Regenbogenschüsselchen aus Naturgold wiederaufleben zu lassen. Tief und schüsselförmig mit hohem Relief. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 70; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 6 Gramm.

Schloss Eberstein - Gernsbach (2016)

Mit dieser Medaille begann Victor Huster die Serie "Badische Schlösser". Für die Medaillenherstellung wurden zwei Prägestempel eingesetzt. Die Werkzeuge befinden sich jetzt im Landesmuseum Württemberg (Vorderseite, Rückseite). Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 25; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 3.8 Gramm.

Schloss Favorite - Rastatt (2017)

Die zweite Ausgabe der Serie "Badische Schlösser" ist ebenfalls als "Flussgolddukat" mit einem Gewicht von 3.8 Gramm und Riffelrand erschienen. Das Flussgold wurde im Rheintal zwischen Kehl und Bruchsal gewaschen. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 25; Wäscher: Manfred Common; Gewicht: 3.8 Gramm.

Römische Therme Baden-Baden Caracalla, Künstlerprobe (2018)

Vorbereitung einer einzigartigen Serie von "Flussgoldmedaillen in antiker Prägetechnik" durch Victor Huster sowie Kai und Oliver Lösel (beide Baden-Baden). Dieser Vorläufer wurde mit kleinem Prägestempel (Ø 12.3 mm) hergestellt. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 3; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

Römische Therme Baden-Baden Caracalla, Probeabschlag (2018)

Vorbereitung einer einzigartigen Serie von "Flussgoldmedaillen in antiker Prägetechnik" durch Victor Huster sowie Kai und Oliver Lösel (alle Baden-Baden). Dieser Probeabschlag (Ø 28.3 mm) wurde mit dem späteren Prägestempel (Ø 14.9 mm) durch die Prägewerkstatt von Victor Huster hergestellt. Entwurf: V. Huster; Metall: Kupfer; Auflage: -; Gewicht: 13,4 Gramm.

1/4 Unze Römische Therme Baden-Baden Caracalla (2018)

Start der Serie "Flussgoldmedaillen in antiker Prägetechnik". Diese Medaille (Ø 14.9 mm) trägt noch keine individuelle Punzierung und ist u. a. im Landesmuseum Württemberg (Münzkabinett) vertreten. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 65; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1/4 Unze Nebra - Himmelsscheibe, Künstlerprobe (2018)

Dieses Motiv wurde nicht realisiert. Bei der Probe ist eine Nummer einpunziert. Das Prägewerkzeug und ein Kupferabschlag befinden sich jetzt im Landesmuseum Württemberg (Münzkabinett). Entwurf: V. Huster; Metall: Saalegold; Auflage: -; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1/4 Unze Nebra - bronzezeitliche Astronomie (2018)

Die wenigen Medaillen aus Saalegold wurden am Rand mit einer fortlaufenden Nummer punziert. Ein Kupferabschlag befindet sich im Landesmuseum Württemberg (Münzkabinett). Entwurf: V. Huster; Metall: Saalegold; Auflage: 13 (nicht wie aufgeprägt 20); Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1/4 Unze Albrechtsburg Meissen (2018)

Erste Prägung aus Elbegold dieser von Victor Huster sowie Kai und Oliver Lösel produzierten Serie. Das Gold stammt aus Kieswerken bei Thiendorf, Riesa und Mühlberg / Elbe. Jede Prägung trägt eine individuelle Punzierung am Rand. Entwurf: V. Huster; Metall: Elbegold; Auflage: 60; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1/4 Unze Marc Aurel - Gründer von Regensburg (2019)

Das Waschgold stammt aus den Donaukiesen zwischen Straubing und Deggendorf. Am Randbereich fällt neben der punzierten Nummer auch ein dunkelgrauer Einschluss (Schwermineral Wolframit?) auf. Entwurf: V. Huster; Metall: Donaugold; Auflage: 60; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 8.0 Gramm.

1 Unze Römisches Theater von Kaiseraugst (2021)

Erste "große" moderne Flussgoldmedaille mit neuer Wertseite. Die Rückseite zeigt die Ruine des größten römischen Theaters nördlich der Alpen, das bei Kaiseraugst (CH), direkt am Rhein gelegen ist. Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold; Auflage: 30; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 31.1 Gramm.

500. Geb. Moritz v. Sachsen (2021)

2. Ausgabe einer neuen Serie von Ausbeutemedaillen des Vereins der Freiberger Münzfreunde. Die Wertseite stellt Moritz von Sachsen dar, auf der Rückseite wird die Bergmannsheilige Sankt Barbara dargestellt. Metall: Elbegold; Auflage: 100; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 3.5 Gramm.

Abschlag "Güldisches Silber" (2021)

Probeabschlag mit altem Originalstempel "Naturgold aus dem Rhein mit Jahreszahl 2011" - Fluss-Silber als Güldisches-Silber aus Rhein- und Elbegold durch Scheidung gewonnen. Goldgehalt: 91/1000. Metall: goldhaltiges Fluss-Silber; Auflage: Unikat; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 3.8 Gramm.

Güldischer Silberadler (2021)

Erste Prägeserie aus Fluss-Silber seit ca. 250 Jahren! Es wurde durch Scheidung von Rhein- und Elbegold gewonnen und nach einer Testprägung zu dieser Serie ausgearbeitet. Der Goldgehalt beträgt 91/1000, somit ist es "Güldisches Silber". Entwurf: V. Huster; Metall: goldhaltiges Fluss-Silber; Auflage: 9; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 3.5 Gramm.

Meteorit von Ensisheim (2022)

Erstmals neue Prägetechnik der antiken Stücke: flacher und größerer Ø. Beteiligte: V. Huster, K. & O. Lösel, O. Sachs. No. 01-05 sind sortenrein aus Ensisheimer Waschgold, sonst elsässisches Rheingold (Sessenheim, Weyersheim, Hœrdt, Fort Louis). Auch als 1 Unze (20 Stück). Entwurf: V. Huster; Metall: Rheingold (Elsass, F); Auflage: 60; Wäscher: Lösel Schwerkonzentratgewinnung (Baden-Baden); Gewicht: 7.8 Gramm.

Projekt "Moderne Flussgoldgepräge"

In Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten aus diesem besonderen Metall wahre Kleinode der Medaillenkunst entstanden. Anfangs war das seltene und schwierig zu beschaffende Flussgold extrem limitiert, d. h. die Prägezahlen waren auf wenige begrenzt oder viele Wäscher mussten ihr Gold zusammenlegen damit überhaupt eine Medaille aus Flussgold entstehen konnte. Und zu jeder Medaille gibt es eine Idee, eine Entstehungsgeschichte und viele weitere interessante Informationen. Teilweise gehört ein Zertifikat zu dem jeweiligen Flussgoldgepräge. Das vorliegende Projekt will diese Geschichte in Wort und Bild umfassend dokumentieren und katalogisieren.

Im Folgenden werden nun einige der Schwerpunkte des geplanten Buchprojektes vorgestellt:

Geschichte

Die Quellen für das Gold Mitteleuropas waren seit jeher Handel und Bergbau. Daneben spielte schon in vorgeschichtlicher Zeit das durch Goldwaschen gewonnene Gold der Flüsse eine nicht unerhebliche Rolle. Von den Kelten, den Germanen und Römern ist bekannt, dass diese in den Sedimenten der Flüsse nach Gold gesucht haben. Im Mittelalter entstand sogar das eigene Gewerbe des "Goldners", welches erst im ausgehenden 19. Jahrhundert zum Erliegen kam.

Erst in jüngster Zeit findet in Deutschland die kommerzielle Gewinnung von Flussgold aus den Lockersedimenten verschiedener Kieswerke erneut wieder statt.

Geologie

Im Gestein der Alpen und in dem der deutschen Mittelgebirge, wie beispielsweise dem Bayerischen und Oberpfälzer Wald, dem Erzgebirge und Riesengebirge im Osten, aber auch dem Schwarzwald oder Rothaargebirge im Westen, gibt es kleinere Goldvorkommen.

Vor der Errichtung von Versuchsstollen wurde allerdings zuerst in den Bächen und Flüssen nach Gold gewaschen. Der Goldwäscher folgte diesen Spuren bis an jene Stelle, an der das Gold durch die Verwitterung von goldhaltigem Festgestein einer primären Lagerstätte in die Bäche kam.

Metallurgie

Aus der Geologie ist bekannt, dass einzelne Goldlagerstätten mit bestimmten Begleitmineralen assoziiert sind. Daher wurden in der Archäologie, aber auch in der Numismatik immer wieder verschiedene Versuche unternommen, das verarbeitete Flussgold bestimmten Regionen, Quellen oder Flüssen zuzuordnen.

Die im Rahmen der Arbeit erstmals im Detail vorgestellten Gepräge wurden ausschließlich aus Flussgold ohne künstliche Legierungszusätze (z. B. industrielles Feingold) geprägt und nach Möglichkeit hinsichtlich der begleitenden Spurenelemente (z. B. Antimon, Blei, Eisen, Kupfer, Platin, Wolfram etc.) wissenschaftlich untersucht.

Aufbereitung einst

Aus dem Mittelalter stammen die ältesten Berichte, Beschreibungen und Urkunden über die Gewinnung von Flussgold. Die uralte Handwerkskunst des "Goldners" ist also nicht erst in der Neuzeit entstanden, sondern besitzt eine sehr viel ältere Geschichte.

Im Flussgebiet des Rheines (und wohl auch andernorts) erfolgte spätestens seit dem 11. Jahrhundert die Entgoldung des Konzentrats durch Zugabe von Quecksilber. Nach dem "brennen" des erzeugten goldhaltigen Amalgams wurde das sog. "rauhe Gold" oder "Rauhgold" erhalten. Dieses Rohgold enthält weitere natürliche Bestandteile (z. B. Silber, Spurenelemente) und kann bereits vermünzt werden.

Flüsse und ihre Medaillen

In der Vergangenheit wurde an Rhein, Eder, Donau, Inn und Isar Flussgold gewaschen und vermünzt. Bei den modernen Flussgoldmedaillen sind noch weitere Flüsse wie die Salzach, Elbe, Saale, Main und weitere Flüsse hinzu gekommen. So entstand in über 30 Jahren eine ganze Anzahl von Flussgoldgeprägen, bei denen ein genauerer numismatischer, metallurgischer und geologischer Blick lohnt und die zukünftig in einem umfassenden Katalog dokumentiert werden sollen.

Renaissance der Flussgoldgewinnung

Die letzten Flussgoldgepräge aus Rheingold wurden 1863 durch König Maximilian von Bayern herausgegeben. 1989, also 126 Jahre später, wurden erstmals wieder sortenreine Medaillen aus Flussgold geprägt. Seit jener Zeit entwickelt sich dieses außergewöhnliche numismatische Feld kontinuierlich weiter. Nicht nur für Goldwäscher, Geologen und Lagerstättenkundler, sondern auch für Numismatiker ein neues und faszinierendes Sammelgebiet der modernen Bergbau- und Ausbeuteprägungen.

Teilnehmerabzeichen von Münzsammlertreffen

Das Feld der Prägungen aus Flussgold streift ein Nebengebiet, das hier kurz erwähnt werden muss. Es handelt sich um Abzeichen, die beispielsweise eigens für die Teilnehmer von Münzsammlertreffen hergestellt wurden. So erwähnt bereits Kirchheimer (1972) ein frühes Abzeichen des 1967 durchgeführten "2. Süddeutschen Münzsammlertreffens" in Karlsruhe und Albert (2005) ein weiteres Abzeichen zum 40. Süddeutschen Münzsammlertreffen. Bei den Recherchen zum Buch wurden bislang drei Abzeichen gefunden, von denen eines leider noch nicht zugeordnet werden konnte.

Kirchheimer, F. (1972): Erläuterter Katalog der Deutschen Flussgold-Gepräge.- 99 Seiten, Freiburg im Breisgau.

Albert, R. (2005): Zum 40. Süddeutschen Münzsammlertreffen: Ex Auro Rheni.- NHB Numismatisches NachrichtenBlatt, Nr. 9/05 (Ausgabe September 2005, 54. Jahrgang), Seiten 365-367.

2. Süddeutsches Münzsammlertreffen (1967)

Vom 15. bis 17. September 1967 fand das 2. Süddeutsche Münzsammlertreffen in Karlsruhe statt. Anlässlich dieses Treffens wurde durch die B.H. Mayer´s Kunstprägeanstalt in Pfortsheim ein Abzeichen für die Teilnehmer hergestellt. Metall: Messing; Gewicht: 7.1 Gramm.

40. Süddeutsches Münzsammlertreffen (2005)

Das Thema "Bergbau- und Flussgoldgepräge" prägte vom 7. bis 9. Oktober 2005 das 40. Süddeutsche Münzsammlertreffen in Speyer. Zu diesem Anlass entwarf Victor Huster eine Rheingoldmedaille und die Teilnehmermedaille. Metall: Messing; Gewicht: 49,3 Gramm.

unbekanntes Abzeichen

Vor einiger Zeit fand ich ein glasiertes Abzeichen aus Ton. Als Motiv diente die Rückseite des badischen Rheingold-Dukaten von 1837. Wer kennt dieses Abzeichen? Wo und wann wurde es verwendet? Material: gebrannter Ton; Gewicht: 14.1 Gramm.

Get in touch

Für das geplante Buchprojekt bin ich immer auf der Suche nach bisher unentdeckten Schätzen (Fotos, Infos). Seit 1989 wurden rund 40 neuzeitliche Medaillen aus dem gewaschenen Gold der Flüsse Salzach, Eder, Rhein, Elbe, Saale, Donau, Isar, Main und dem Bayerischen Wald geprägt. Da das Prägemetall aus den Flussablagerungen eines bestimmten Gebietes kommt, zählen diese Prägungen numismatisch zu den echten "Ausbeuteprägungen". Das erklärte Ziel des geplanten Buchprojektes ist die Erstellung eines möglichst vollständigen und detaillierten Verzeichnisses mit Fotos und Beschreibung dieser besonderen modernen Medaillen. Daher bin ich über Hinweise zur Entstehung einzelner Medaillen oder Fotos mir unbekannter Prägungen dankbar.

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